Abstract

Hauptstadt – europäische Metropole – Weltstadt: Nicht nur unter den Berlinern selbst herrscht verbreitet die Überzeugung, daß Berlin sich im Ensemble der Zentren einer globalisierten Welt neu positionieren muß. Die Rolle ihrer „ersten Zukunft“ während der Industrialisierungsschübe des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts wird die Stadt nicht wieder einnehmen können, darüber sind sich alle Beobachter einig, die Berlins sozio-ökonomische Entwicklung der vergangenen 50 Jahre registriert haben und die Strukturveränderungen der entwickelten Gesellschaften Mitteleuropas zu deuten wissen. Wo also könnte der Platz einer Stadt am Beginn des 21. Jahrhunderts liegen, die ihre Funktion als Regierungssitz erfüllen will, ohne zu wilhelminischen Traditionen zurückzukehren? Woraus läßt sich die erforderliche Dynamik an einem Ort speisen, an dem – fast zehn Jahre nach dem Mauerfall – Aufbruchsstimmung noch immer spürbar ist, aber auch Erosionserscheinungen sichtbar werden? Wie lassen sich die spezifischen Chancen Berlins entfalten, die auf einer hochproduktiven Mischung von sozialen Strukturen und wirtschaftlichen Potentialen, Qualifikationen, Bildungs- und Forschungsmöglichkeiten, verschiedenen Ethnien und nicht zuletzt einer außergewöhnlichen Loyalität der Bevölkerung zu ihrer Stadt basieren? In einer breiten Palette von Handlungsfeldern und Politikbereichen untersuchen ausgewiesene Wissenschaftler und exponierte öffentliche Akteure diese Fragen in einem Sammelband, der auf dem Weg der Analyse nach neuen, überzeugenden Antworten für Berlins Zweite Zukunft sucht.

Authors
Kreibich, Rolf