Nachdem RFID-Chips an Warenpaletten im Groß- und Einzelhandel Usus geworden waren, stellte sich in der Wäschereibranche folgende Frage: Inwieweit könnten RFID-Chips dazu beitragen, in Wäschereien Umweltressourcen, wie beispielsweise Wasser und Energie einzusparen? Auch sollten RFID-Chips in der Wäscherei-Branche genutzt werden, um Produktion und Logistik weiter zu optimieren. Speziell angefertigte Mikro-Chips wurden daher zu Versuchszwecken in Bettwäsche, Tischdecken und Handtücher eingenäht. Diese neuen „Flachwäsche“-Chips enthielten Daten über das jeweilige Wäschestück: Besitzer, Gewebe, umweltschonende Waschanleitung etc..

Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie beteiligte sich das IZT im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) an dem praxisorientierten Projekt: „Automatisierte grüne Wäscherei“. Bei dem Vorhaben sollte der Einsatz von RFID-Chips in Flachwäsche für Wäschereien erforscht werden. Das IZT widmete sich in seinem Teilprojekt der Integration dieser spezifischen RFID-Anwendung in eine intelligente Technosphäre, den damit erzielbaren Umweltnutzen in Wäschereien, dem Einfluss der RFID-Chips auf das Textilrecycling, die Nutzerakzeptanz, die Übertragung auf andere textile Produkte sowie ressourcen-ökonomischen Fragen. Das IZT-Teilprojekt wurde in enger Kooperation mit dem sächsischen Textilforschungs Institut in Chemnitz sowie verschiedenen industriellen Praxispartnern aus den Bereichen der web- und nähtechnischen Textilherstellung durchgeführt.

Das IZT wandte sich mit dieser stark industriell orientierten Forschung und der engen Verzahnung mit der konkreten Technologieentwicklung einer bisher wenig beachteten industriellen Branche zu. Die Textilindustrie und die Wäschereibranche sind sowohl bezüglich des Innovationsgeschehens als auch für den deutschen Maschinen-und Anlagenbau hoch relevant. Der hohe Effizienzdruck für den sparsamen Einsatz von Wasser, Energie und waschaktiven Substanzen sowie die zunehmende insbesondere logistische Verknüpfung mit textilen Dienstleistungen für kommerzielle Kunden, ist beispielhaft für die Anforderungen an einen zukunftsfähigen industriellen Standort. Der Einsatz von intelligenten Lösungen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik kann dabei eine Schlüsselstellung einnehmen, wenn es gelingt sie möglichst passgenau in die Verfahren und Prozesse der Produktion, der Logistik, der Ressourcenbewirtschaftung und des Recyclings sowie der angebotenen Dienstleistungen einzubetten und auch dabei auch die soziale Akzeptanz der Nutzer Berücksichtigung findet.