Fünf Städte sind siegreich aus dem BMBF-Wettbewerb „Energieeffiziente Stadt“ hervorgegangen: Delitzsch, Essen, Magdeburg, Stuttgart und Wolfhagen. Sie durften in den Jahren 2011-2017 ihre, im Rahmen des Wettbewerbs, erarbeiteten innovativen Konzepte in die Praxis umsetzen, um so die Energieeffizienz auf der lokalen Ebene zu steigern.

Das Forschungsprojekt des IZT begleitete die Umsetzung der Konzepte in den fünf Städten im Schwerpunkt „Innovationen mit Dienstleistungen“. Die Innovationsstrategien und Realisierungsschritte wurden im Rahmen von kommunalen Fallanalysen begleitet. Der eigene Forschungsbeitrag des IZT vertiefte aktuelle Themen, die am Beispiel und in Kooperation mit den Wettbewerbskommunen untersucht wurden. Dazu zählten die Akzeptanz von neuen Technologien wie Smart Meter und Elektromobilität, Dienstleistungen zur Finanzierung von Energiesparmaßnahmen sowie neue Wertschöpfungsprozesse und Geschäftsmodelle. So wurde projektbegleitend Handlungswissen erarbeitet, das auch andere Kommunen anwenden können. 

Die Förderinitiative Wettbewerb „Energieeffiziente Stadt“ des BMBF hatte das Ziel, mit Hilfe einer systemischen Betrachtung der Stadt und der Entwicklung von Innovationen mit Dienstleistungen, die Energieeffizienz in Städten und Kommunen zu steigern. Ausgerichtet an den Klimaschutzzielen der Bundesregierung und den je spezifisch ausgeprägten urbanen Strukturen und Funktionen wurden innovative Modelle und Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt. Dabei wurde ein ganzheitlicher, systemorientierter Ansatz verfolgt. Entsprechend der Hightech-Strategie der Bundesregierung kam dabei Innovationen mit Dienstleistungen eine Schlüsselrolle zu.

Der Wettbewerb „Energieeffiziente Stadt“ wurde im Jahr April 2008 durch das BMBF ausgeschrieben. 15 Kommunen erarbeiteten in einer ersten Förderphase, praxisnahe Umsetzungskonzepte. Im Herbst zeichnete Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan fünf Gewinner aus. Die Städte Delitzsch, Essen, Magdeburg, Stuttgart und Wolfhagen erhielten in den Jahren 2011 bis 2017 die Gelegenheit, ihre Konzepte umzusetzen.

Das Verständnis bei den Wettbewerbsteilnehmern über die Rolle von Dienstleistungen als Erfolgsfaktor für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen wurde in den Konzepten breit interpretiert: Dienstleistungen wurden im System Stadt als „Ermöglicher“ für den verstärkten Einsatz von Effizienztechnologien, als „Beschleuniger“ für die Umsetzung von Maßnahmen und als Anwender von neuen Technologien (z. B. Informations- und Kommumikationstechnologien) zur Erschließung und Weiterentwicklung von Energieeffizienz-Märkten eingesetzt. Im System Stadt wurden Dienstleistungen als „Scharnier“ zwischen Anbieter und Anwender, als Vermittler zwischen Akteuren und Technologien und als Instrument zur Überwindung von Hemmnissen eingesetzt.

Innovationen mit Dienstleistungen bildeten eine Säule der Begleitforschung der fünfjährigen Umsetzungsphase des Wettbewerbs „Energieeffiziente Stadt“ dar. Die zweite Säule setzte den Fokus auf Energieforschungsaktivitäten zur optimalen wissenschaftlichen Begleitung der fünf geförderten Städte. Insgesamt sollte so eine Klammer um die geförderten Umsetzungskonzepte gesetzt werden, um eine möglichst hohe Multiplikatorwirkung sowie eine möglichst hohe Übertragbarkeit auf andere Kommunen zu erzielen. Die Gesamtkoordination der Begleitforschung lag bei Prof. Dr.-Ing. Hermann-Josef Wagner und Prof. Marco Koch, Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft der Ruhr-Universität Bochum.

Der BMBF-Wettbewerb „Energieeffiziente Stadt“ förderte Innovationen, indem Ergebnisse und Methoden der Dienstleistungsforschung mit dem fachlichen und technologischen  Know-how anderer Disziplinen verknüpft wurden. Das IZT hatte bereits die Konzeptionsphase des Wettbewerbs in den Jahren 2008 bis 2010 begleitet.

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