Das Handlungsfeld von KEECZ ist die Erschließung von THG-Einsparpotenzialen in der Kita- und Schulverpflegung. Bisher orientieren sich Kitas und Schulen, Kita- und Schulträger, Vernetzungsstellen für die Kita- und Schulverpflegung, Caterer, Zentral- und Mischküchen vor allem an den Kriterien Geschmack, Gesundheit und Kosten der Ernährung. Vor wenigen Jahren sind noch die Themen Bio sowie Saisonal-Regional hinzugekommen. Aber alle bisherigen relevanten Kriterien haben keine oder nur eine geringe Bedeutung für den Klimaschutz. Trotz seiner hohen Bedeutung spielt das Thema Klimaschutz in der allgemeinen Kita- und Schulverpflegung noch nicht die gewünschte Rolle. Die aktuellen Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) berücksichtigen inzwischen stärker die Nachhaltigkeit in der Kita- und Schulverpflegung, explizit mit dem Stichwort „Klimaschutz“. Im Rahmen der Ernährungsstrategie der Bundesregierung – veröffentlicht im Januar 2024 – wird die verpflichtende Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards angestrebt. Mit dem Projekt KEEKS (2016-2019, FKZ FKZ03KF0037A-E, gefördert vom BMU) haben wir gezeigt, welche Potentiale für den Klimaschutz in der Schulküche bestehen. In KEECZ wollen das IZT und die Apetito AG aber noch einen Schritt weitergehen: Ist es möglich, den Sustainable Value als Grundlage für eine nachhaltige Kita- und Schulverpflegung zu nutzen? Dieser Indikator geht über den Klimaschutz hinaus – er berücksichtigt alle Umweltwirkungen der Ernährungskette sowie soziale und ökonomische Faktoren.

 

Das Vorläuferprojekt KEEKS (2016-2019, gefördert vom BMU) konnte zeigen, dass rund 40 Prozent der THG-Emissionen bei Mischküchen in der Schule eingespart werden könnten. Dies ist möglich durch 19 Maßnahmen, welche die DGE-Qualitätsstandards einhalten und deren Möglichkeiten nutzen (z. B. nur einmal pro Woche Fleisch anzubieten). Mit anderen Worten: Von den durchschnittlich 1.300 g THG-Emissionen für eine Mahlzeit in der Grundschule könnten mehr als 500 g CO2-Äq eingespart werden. Mit KEECZ wird zum einen eine weitere Verpflegungsform – hier cook&freeze – untersucht, zum anderen arbeitet der größte Anbieter für die Außer-Haus-Verpflegung – die apetito AG – in dem Projekt mit. Um die möglichen CO2-Einsparpotenziale einzuschätzen, haben wir vorab die Wirkung von drei Maßnahmen des KEECZ-Projekts auf unterschiedliche Zielgruppen betrachtet:

  1. Optimierung von ausgewählten Gerichten von Apetito nach ihrer Klimawirksamkeit (TOP-40-Menüs).
  2. Roadmapping von Handlungsoptionen bei Praxispartnern im Rahmen von zwei runden Tischen.
  3. Verringerung von Wissensdefiziten bei Kita- und Schulcaterern durch Vorträge und Schulungen.

Bilanziert man diese drei Maßnahmen, so könnten in den ersten zwei Jahren rund 20.000 t CO2-Äq. eingespart werden und über einen Zeitraum von acht Jahren mehr als 60.000 t CO2-Äq. (Wirkdauer Maßnahme 3 mit vier Jahren).

 

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