Im Auftrag des Umweltbundesamtes schätzte das IZT erstmals systematisch die Emissionen von vier Luftschadstoffen für die Zukunft ab. Schwefeldioxid, Stickoxide, Ammoniak und flüchtige Kohlenwasserstoffe (NMVOC) sind verantwortlich für Sommersmog und für die Versauerung und Überdüngung von Böden und Gewässern. Das IZT erarbeitete sowohl eine Emissionsschätzung für das Jahr 2000 als auch Emissionsprognosen für die Jahre 2005, 2010, 2015 und 2020. Hierzu wurden die aktuellsten dem Umweltbundesamt verfügbaren Daten und Annahmen zu emissionsverursachenden Aktivitäten und zu Emissionsfaktoren einheitlich erhoben und dokumentiert – und zwar für fünf relevante Verursacher- bzw. Quellgruppen: für Verkehr, für Lösungsmittelverwendung in Haushalt, Gewerbe und Industrie, für stationäre Feuerungsanlagen (von der Erdgasheizung bis zum Kohlekraftwerk), für die Landwirtschaft (Düngemittel und Tierausscheidungen) sowie für industrielle Prozessemissionen (z.B. in der chemischen Industrie).

Thematischer Hintergrund des Vorhabens sind die internationalen Bemühungen zur Bekämpfung von Versauerung, Eutrophierung und bodennahem Ozon, die sich im Göteborg-Protokoll zur Genfer Luftreinhaltekonvention der UN/ECE sowie in der EG-Richtlinie 2001/81/EG über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe (NEC-Richtlinie) niedergeschlagen haben. In diesen Rechtsakten werden die Unterzeichnerstaaten des Protokolls bzw. die EU-Mitgliedsstaaten u.a. zur Einhaltung von nationalen Emissionsobergrenzen für die Schadstoffe Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), Ammoniak (NH3) und Flüchtige Organische Kohlenwasserstoffe (VOC) sowie zur Vorlage von Maßnahmenplänen zur Reduktion dieser Emissionen verpflichtet.
Ziel des Vorhabens war es, das Umweltbundesamt (UBA) bei der Erfüllung seiner Berichtspflichten und bei der Maßnahmenplanung zur Emissionsreduktion für die genannten Schadstoffe zu unterstützen. Gegenstand der Studie war deshalb die systematische und transparente Darstellung und Weiterentwicklung von Schätzungen der deutschen Emissionen an SO2, NOx, NH3 und VOC für die Jahre 2000, 2010 und 2015 und 2020 sowie die Analyse von Emissionsminderungspotenzialen sowie zugehörigen Minderungsmaßnahmen und Instrumenten zu deren Umsetzung.
Ausgangspunkt der Arbeiten war die Analyse und Dokumentation der bisherigen im Umweltbundesamt (UBA) durchgeführten Aktivitäten zur Emissionsschätzung für 2000 und 2010. Auf dieser Basis wurden unter enger Einbindung der Fachkompetenzen des UBA Emissionsszenarien entwickelt, die die bereits beschlossene Rechtslage sowie potenzielle zusätzliche Maßnahmen berücksichtigen. Schließlich wurden gemeinsam mit dem UBA Maßnahmen und Instrumente identifiziert, mit denen die Emissionsobergrenzen aus Göteborg-Protokoll bzw. NEC-Richtlinie eingehalten werden sollten.