Im Rahmen des zu entwickelnden MINT-Transferkonzeptes werden mint-affine Schülerinnen in einer frühen aktiven Orientierungsphase zur Studienwahl in einem authentischen Kontext an aktuelle Forschungsergebnisse und -prozesse zu Umwelt- und Klimathemen sowie innovative Umwelttechnologien heranführt. Exemplarisch wird dazu das gesellschaftlich und umweltpolitisch hoch relevante Thema der Luftqualität aufgegriffen. Durch das gezielte Adressieren der umweltbezogenen Interessen und Motivationen der Schülerinnen sowie das Einbinden von weiblichen Identifikationsfiguren – das Projekt erfolgt in der intensiven Zusammenarbeit und dem sozialen Austausch der Schülerinnen mit Wissenschaftlerinnen sowohl seitens TROPOS wie auch des IZT – soll das intrinsische Interesse geweckt bis hin zur Persistenz aktiviert und nachhaltig gestärkt werden.

Zunächst wird den Schülerinnen fundiertes Wissen zu aktuellen Ergebnissen und Methoden sowie Denk- und Arbeitsweisen der Luftqualitätsforschung zur sachlichen Fundierung ihres bereits vorhandenen, vorwiegend von Emotionen geprägten Interesse vermittelt. Damit sollen die Schülerinnen für MINT-Studiengänge wie Angewandte Informatik, Angewandte Mathematik und Data Science, Physik oder Umwelttechnik bzw. auch für Studiengänge, die MINT-Kompetenzen und Umweltfragen miteinander verbinden, begeistert werden. Der vertiefte Einblick in das MINT-Tätigkeitsfeld erfolgt an einem konkreten Praxisbeispiel, indem beispielhaft Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Messtechnik und Analytik gefördert bzw. entwickelt werden. Hierfür wird ein multimediales Transferkonzept entwickelt, welches auf weitere MINT-Bereiche übertragbar sein wird.

Dabei soll die gesellschaftliche Kontextualisierung explizit adressiert werden. Immer mehr MINT-Berufe haben einen Bezug zu aktuellen und gesellschaftlichen Fragen sowie ein hohes Potenzial, Lösungsansätze für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Energie-, Mobilitäts- und Ernährungswende zu entwickeln. Gerade Frauen wollen wissen, in welchen konkreten Bereichen sie ihr Fachwissen später einsetzen können und interessieren sich besonders für anwendungsbezogene interdisziplinäre Studiengänge. Vor diesem Hintergrund wird über das Projektteam ein erweiterter interdisziplinärer Ansatz zur Entwicklung sowohl von MINT- als auch sozialwissenschaftlichen Kompetenzen gewählt.

Inhaltlich trägt das Vorhaben zur Schaffung von Innovationen in den Lernwissenschaften bei, indem es die Verbindung von MINT zu gesellschaftlich relevanten Themen schafft und geeignete digitale Lernmaterialien entwickelt und bereitstellt. Die Transfermodule bestehen aus einer modular aufgebauten (digitalen) Lernplattform, Lernstationen, Praxisworkshops zu Vermittlung von fachlich-methodischen Wissens und Feldphasen sowie verschiedene Veranstaltungsformate. Die digitale Toolbox umfasst die zur Durchführung der Module erforderlichen Transfermethoden/-instrumente, um letztlich auch die gewünschte Wirksamkeit erreichen zu können. So erhalten die Schülerinnen beispielsweise durch den Einsatz von Instrumenten zu Selbsteinschätzung und Erfolgsrückmeldung Auskunft über ihr Interessensprofil und ihre individuelle Kompetenzentwicklung in den MINT- und sozialwissenschaftlichen Bereichen. Der Einsatz von innovativen Methoden und Formaten kann das schnelle Vertrautmachen mit Thema und Messtechnik sowie Handhabung etc. unterstützen und dient darüber hinaus der Verstetigung des Transfers und einer nachhaltigen Verwertung der Projektergebnisse. Das MINT-Transferkonzept ist leicht adaptierbar und durch den modularen Aufbau sehr gut auf andere Themen und Zielgruppen übertragbar. Die digitalen Tools sind selbsterklärend und somit für das Selbstlernen optimiert. Darüber hinaus sollen einzelne Module über MINT-Plattformen wie beispielsweise MINT-Campus dauerhaft verfügbar gemacht werden.

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