Die Krisen der letzten Jahre haben deutlich gemacht, dass die Umwelt und die Umweltpolitik hochgradig von ihnen betroffen sind, was zu einer fachöffentlichen Debatte und bereits einer Vielzahl von Untersuchungen geführt hat. Im Fokus ist insbesondere die Frage: Wie steht es um die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs), angesichts zahlreicher globaler Krisen, vom Krieg in der Ukraine bis zu den Auswirkungen der Klimakrise? Intensiv diskutiert wird auch die Frage, was sich aus bisherigen Krisen für die Nachhaltigkeitspolitik lernen lässt.

Vor diesem Hintergrund soll das Projekt dabei helfen, Krisen zu antizipieren, zu analysieren und Vorschläge für einen vorausschauenden Umgang der Umweltpolitik mit ihnen zu entwickeln. Dazu werden Foresight-Methoden genutzt, um Korridore wahrscheinlicher und möglicher Entwicklungen identifizieren zu können, die dazu dienen, mögliche Entwicklungen zu antizipieren, sowie Dynamiken und Einflussfaktoren besser zu verstehen.

Mit dem Forschungsvorhaben werden drei vorrangige Ziele verfolgt: Erstens soll antizipiert werden, welche Krisen in naher und mittlerer Zukunft aufkommen könnten, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Umwelt bzw. die Arbeit des Umweltressorts haben könnten. Zweitens soll aus verschiedenen Perspektiven anhand möglicher zukünftiger Entwicklungen analysiert werden, wie diese Krisen ablaufen könnten und welche konkreten Auswirkungen ausgewählte Krisen oder Krisencluster auf die Umwelt, den Transformationsprozess sowie die Arbeit des Umweltressorts haben könnten. Und drittens sollen Vorschläge entwickelt werden, wie Transformation zur Nachhaltigkeit im Lichte einzelner ausgewählter Krisen bzw. Polykrisen gelingen kann. Dabei gilt es auch zu klären, welchen Beitrag das Umweltressort dabei leisten kann und ob und wenn ja, was das Umweltressort zur Vermeidung bzw. zur Abschwächung der Krisen beitragen kann.