Aus Dänemark kommt das Open-Library-Konzept zunehmend auch nach Deutschland: In dänischen Städten hat es sich seit über zehn Jahren bewährt, dass ausgewählte öffentliche Bibliotheken ihren Besucher:innen den Aufenthalt und die Ausleihe auch spät abends und am Wochenende ermöglichen. Dabei setzen die dänischen Bibliotheken außerhalb der regulären Öffnungszeiten kein zusätzliches Personal ein, sondern vertrauen auf Kameraüberwachung und Alarmsysteme. In einem Pilotprojekt im Berliner Stadtteil Kladow untersuchte das IZT, inwieweit bisher in Deutschland realisierte Open-Library-Konzepte auf Berlin übertragbar sind. Experimentierfreudige öffentliche Bibliotheken aus verschiedenen Ländern berichteten bisher, dass Sie dank ausgedehnter Öffnungszeiten die Zahl der Ausleihen und der Stammkund:innen merklich erhöhen konnten.

Öffentliche Bibliotheken besetzen mit ihren an alle Bevölkerungs- und Altersgruppen gerichteten breit aufgestellten Angeboten eine wichtige Position in der kommunalen Daseinsvorsorge. Um der Nachfrage nach flexiblen und an die Lebenswelten der Nutzerinnen und Nutzer angepassten Angeboten gerecht zu werden, erweitert eine international wachsende Zahl an Bibliotheken ihr Dienstleistungsangebot und integrieren so genannte Open-Library-Konzepte.

Neben den regulären Öffnungszeiten werden dabei ausgewählte Bibliotheken auch spät abends und am Wochenende ohne Personal betrieben. Als Vorbild gilt Dänemark, wo Open-Library-Modelle seit Jahren erfolgreich im Einsatz sind.

In der interdisziplinären Studie für das Bezirksamt Spandau wurden Chancen und Risiken des Open-Library-Konzeptes in Berlin abgeschätzt. Ausgehend von zunächst ausgewählten Anwendungsbeispielen, welche die Umsetzung für unterschiedliche Standorte und Zielgruppen in anderen deutschen Städten beispielhaft illustrieren, wurden die Chancen und Risiken einer Umsetzung an der Stadtteilbibliothek Kladow als Pilotprojekt aufgezeigt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind auf andere Berliner Standorte übertragbar.