Das TAB ist eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung, die das Parlament und seine Ausschüsse seit 1990 in Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels berät. Das TAB hat aktuell mehr als 200 Projekte durchgeführt und die Ergebnisse in über 400 Publikationen veröffentlicht.

Aktuelle TA-Projekte fokussieren z.B. auf den naturnahen Waldumbau und nachhaltiges Waldmanagement in Zeiten des Klimawandels, mit Bezug zur Gesundheitspolitik auf therapeutische Ansätze zur Bekämpfung bakterieller Infektionen mittels Viren, sogenannter Bakteriophagen, aber auch auf zahlreiche Themen, die im Zuge der digitalen Transformation politisch und damit auch für die Arbeit des Deutschen Bundestages relevant sind.

Im Kontext zahlreicher Krisen und Disruptionen wird die Radar- und Orientierungsfunktion parlamentarischer TA zunehmend wichtiger. Deshalb baut das TAB seine Foresight-Aktivitäten aus, indem das bestehende Horizon-Scanning um ein Resilienz-Radar sowie einen vertiefenden Resilienz-Check ergänzt wird. Das IZT konzentriert seit September 2023 seine Mitarbeit im TAB auf den Resilienz-Radar und verantwortet den Resilienz-Check.

Mit dem Resilienz-Radar werden Trends identifiziert, die systemische Risiken und Herausforderungen für soziotechnische Infrastruktursysteme mit sich bringen. Auf Grundlage der Trends werden für jedes kritische Infrastruktursystem die Folgen systemischer Risiken und etwaige Gefährdungslagen abgeschätzt. Ausgehend von Themen, die in Gesellschaft, Wissenschaft und Politik aktiv diskutiert werden, werden Entwicklungen erfasst, die sich auf die Funktionsfähigkeit und Resilienz der jeweiligen kritischen Dienstleistungen und Infrastrukturen auswirken können.

Die Ergebnisse des Resilienz-Radars sowie des Horizon-Scannings werden in einem jährlich erscheinenden Foresight-Report zusammengefasst, auf dessen Basis ein ausgewähltes Infrastruktursystem einem Resilienz-Check unterzogen wird.

Ziel des Resilienz-Checks ist das Aufspüren systemischer Risiken und die Entwicklung tragfähiger Resilienzstrategien. Im Zuge eines strukturierten Analyse- und Szenarioprozesses werden Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Administration sowie der Zivilgesellschaft kooperativ eingebunden. Die Durchführung des Resilienz-Checks dauert neun Monate und umfasst die folgenden drei Arbeitsschritte: Systembild erstellen, Szenarioentwicklung, Policy-Analyse.

Die Ergebnisse des Resilienz-Checks werden im Rahmen einer öffentlichen Fachveranstaltung („TA im Dialog“) im Deutschen Bundestag mit den Bundestagsabgeordneten und der Zivilgesellschaft diskutiert und in einem Resilienz-Dossier zusammengefasst.

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