Recycling im Zeitalter der Digitalisierung: Spezifische Recyclingziele für Metalle und Kunststoffe aus Elektrokleingeräten im ElektroG: Regulatorische Ansätze
Im Vorfeld der Novelle des Elektronikgerätegesetze untersuchte das IZT, wie Smartphones, Tablets & Co. in größeren Mengen und hochwertiger recycelt werden können.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) beauftragte das IZT mit einer Studie zum qualitativ hochwertigen Recycling von Elektrokleingeräten. Damit sollte dem NABU eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für die anstehende Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetztes (ElektroG) an die Hand gegeben werden. Dazu wurde die aktuelle Recyclingpraxis von Elektrokleingeräten analysiert, bestehende Defizite identifiziert und entsprechende Verbesserungspotenziale für ein materialorientiertes Recycling aufgezeigt. Diese Potenziale wurden anschließend in praxistaugliche und rechtssichere Empfehlungen über verbindliche Zielvorgaben für ein hochwertiges Recycling überführt.
Da beim bisherigen Recycling hauptsächlich Massenwerkstoffe wie z. B. Eisen, Aluminium oder Kupfer zurückgewonnen werden, nimmt die Studie schwerpunktmäßig kritische Metalle und flammgeschützte Kunststoffe in den Blick. Bei den kritischen Metallen handelt es sich um unterschiedliche chemische Elemente wie seltene Erden oder Platingruppenmetalle, die meist als Kuppelprodukte nur in geringen Mengen gefördert werden. Ihre Gewinnung ist mit erheblichen ökologischen Schäden und teils gravierenden Menschrechtsverletzungen verbunden. Aufgrund ihrer zum Teil einzigartigen werkstofflichen Eigenschaften sind sie nur schwer ersetzbar, was ihre Verfügbarkeit zu einem strategischen Nadelöhr für die technologische Entwicklung digitaler Produkte macht. Allerdings ist ihr Recycling, wegen ihrer Vielfalt und wegen ihrer geringen Konzentration in unterschiedlichen Geräten, stark erschwert.
Bei den Flammschutzmitteln, die in Kunstoffen von Elektrogeräte eingesetzten werden, handelt es sich ebenfalls um eine Vielzahl von Substanzen, die für Mensch und Umwelt giftig sein können, weil sie Halogene wie Chlor oder Brom, aber auch Schwermetalle enthalten.
Im Mittelpunkt der Studie standen mülltonnengängige Elektrokleingeräte aus privaten Haushalten. Obwohl diese Geräte im Zuge der Digitalisierung immer intelligenter werden und dadurch mehr Elektronik enthalten, wird nur knapp die Hälfte von ihnen getrennt gesammelt. Über die Hälfte landet entweder im Hausmüll oder wird als Elektroschrott illegal exportiert. Doch selbst die getrennt erfassten Elektroaltgeräte wurden in den letzten 10 Jahren lediglich zu ¾ recycelt. Der verbleibende Rest wurde hauptsächlich thermisch verwertet oder beseitigt und weniger als 1% der getrennt gesammelten Altgeräte wurde wiederverwendet.
Wie die getrennte Erfassung erhöht, die Wiederverwendung gestärkt, Schadstoffe entfernt und ein stofflich hochwertiges Recycling sichergestellt werden kann, stand daher im analytischen Mittelpunkt der Studie. Diese Verbesserungsmöglichkeiten wurden anschließend einer rechtlichen Überprüfung unterzogen, um im Ergebnis zu treffsicheren Empfehlungen für ihre konkrete Umsetzung im Rahmen der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu gelangen. Insbesondere diese Überführung der identifizierten Verbesserungspotenziale in rechtssichere Empfehlungen erfolgte in enger Kooperation mit Ökopol, dem Hamburger Institut für Ökologie und Politik.
Infos
Projektleitung
Forschungsfeld
Titel
Recycling im Zeitalter der Digitalisierung: Spezifische Recyclingziele für Metalle und Kunststoffe aus Elektrokleingeräten im ElektroG: Regulatorische Ansätze
Laufzeit
2018 bis 2019
Zuwendungs-/Auftraggeber
Projektpartner
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Titel
Recycling im Zeitalter der Digitalisierung: Spezifische Recyclingziele für Metalle und Kunststoffe aus Elektrokleingeräten im ElektroG: Regulatorische Ansätze
Laufzeit
2018 bis 2019
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