Vom Consumer zum Prosumer - Entwicklung neuer Handelsformen und Auktionskulturen zur Unterstützung eines nachhaltigen Konsums...
Das weltweit größte Auktionshaus eBay beteiligte sich an einem IZT-Forschungsprojekt, das erstmals den Online-Handel mit Gebrauchtgütern umfassend untersuchte. Die ForscherInnen wollten wissen, welche Chancen für einen nachhaltigen Konsum sich durch den Trend zum rotierenden Besitz ergaben.
Das weltweit größte Auktionshaus eBay beteiligte sich an einem Forschungsprojekt, das einer „nachhaltigen Auktionskultur“ auf der Spur war.
Elektronische Märkte ermöglichen nicht nur eine dramatische Vergrößerung der Anzahl von Marktteilnehmern, sondern verändern auch die herkömmliche Rollenaufteilung zwischen KonsumentInnen und ProduzentInnen. Nutzer treten nicht nur als Käufer sondern gleichzeitig auch als Anbieter von Produkten oder Dienstleistungen auf. Der Konsument („Con-sumer“) nimmt somit eine aktivere Rolle ein und übernimmt auch klassische Aufgaben des Produzenten („Pro-ducer“) – er wird zum „Prosumer“. Dies barg und birgt immernoch Chancen für einen nachhaltigen Konsum, indem sich die Einstellungen zum Güterbesitz verändern: Weg vom Anhäufen von Produkten, hin zu einer „Auktionskultur“, die durch temporären Besitz und Wiederverkauf gekennzeichnet ist. Potenziale bestehen vor allem darin, durch die Vermarktung gebrauchter Güter die Lebens- und Nutzungsphase von Produkten zu verlängern. Zusätzliche Umweltbelastungen durch Neukäufe können so vermieden werden. Der elektronische Handel der Prosumer führt aber auch dazu, dass gebrauchte Produkte mehrfach verpackt und verschickt werden, dass Computer ganztägig online sind um den Ausgang von Auktionen zu beobachten – und trägt somit wiederum auch zur Umweltbelastung bei.
In einem Forschungsprojekt, das vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, dem Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main in Kooperation mit eBay durchgeführt wurde, wurden diese Veränderungen untersucht. Das Forschungsprojekt hatte es sich daher zur Aufgabe gemacht, Maßnahmen zur Erschließung von Umweltentlastungspotenzialen zu entwickeln sowie die Idee der Wiederverkaufsgesellschaft als Nachhaltigkeitsstrategie voran zu treiben. Ziel des Projektes war es außerdem, den Online-Handel mit Gebrauchtgütern sowie die damit verbundenen Chancen für ein nachhaltigeres Konsumverhalten zu erforschen. Hierzu wurden in einer breit angelegten Erhebung das Kauf- und Verkaufsverhalten, die Motivationen der NutzerInnen sowie die mit dem Online-Handel verbundenen Umweltauswirkungen erforscht.
Es wurden Innovationsstrategien entwickelt, die bei eBay experimentell umgesetzt wurden:
- Ökologische Optimierung des bestehenden Onlinehandels: Hierfür wurden umsetzungsfähige Konzepte entwickelt und experimentell erprobt (z.B. Möglichkeiten für einen klimaneutralen Versand der Produkte oder strategische Allianzen mit Transportdienstleistern).
- Aktivierung ungenutzter Potenziale: Entwicklung von Kommunikationsstrategien zur Erschließung des angehäuften, aber nicht mehr genutzten Konsumgüterbesitzes.
- Unterstützung neuer Auktionskulturen, die die Erhöhung von Langlebigkeit und Werthaltigkeit der Produkte als Strategien eines nachhaltigen Konsums fördern.Während der experimentelle Charakter des Projektes auf eBay abgestellt ist, geht der Forschungstransfer über eBay hinaus und adressiert sowohl Forschung, Verbände als auch Verbrauchereinrichtungen.
Infos
Projektleitung
Mitarbeitende
- Christine Henseling
- Lorenz Erdmann
Forschungsfeld
Titel
Vom Consumer zum Prosumer - Entwicklung neuer Handelsformen und Auktionskulturen zur Unterstützung eines nachhaltigen Konsums
Laufzeit
2008 bis 2010
Zuwendungs-/Auftraggeber
Projektpartner
Infos
Titel
Vom Consumer zum Prosumer - Entwicklung neuer Handelsformen und Auktionskulturen zur Unterstützung eines nachhaltigen Konsums
Laufzeit
2008 bis 2010
Zuwendungs-/Auftraggeber