Die mit der Wissenschaftsvermittlung und dem -marketing verfolgte Wissenschaftskommunikation ist in zweierlei Hinsicht relevant: Zum einen leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der wissenschaftlichen Grundlagen am IZT und in Berlin sowie zur Wettbewerbsfähigkeit des IZT im Rahmen der nationalen und internationalen Scientific Community. Zum anderen geht es aber auch darum, relevante Ergebnisse aus den Forschungs- und Gestaltungsprojekten des Instituts einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und den Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft, die Politik, die Wissenschaft und die Zivilgesellschaft zu intensivieren.

Der durch die Pandemiebedingungen ausgelöste Technologieschub hat auch weiterhin Auswirkungen auf moderne Kommunikationswege. Digitale Formate sind zwar leistungsfähig, umweltschonend, Zeit und Kosten sparend, bieten aber dennoch keinen vollständigen Ersatz für Kommunikation in Präsenz. Sie schaffen es nicht, den sozialen Kitt zu erzeugen; d. h. die nonverbale Kommunikation, den informellen Austausch und die Spontanität zu ersetzen. So gilt es ein neues  Gleichgewicht zwischen den jeweiligen Vorzügen virtueller wie persönlicher Kommunikation herzustellen und demzufolge in Abhängigkeit von den spezifischen Kommunikationszielen und -umständen jeweils zu entscheiden, wie virtuell bzw. persönlich die Kommunikation organisiert sein muss, um die entsprechenden Zielgruppen optimal zu erreichen. Damit dies gelingt und ein effizienter Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gewährleistet, entsprechend attraktiv gestaltet und damit die Menschen nachhaltig erreicht werden können, müssen die besonderen Aspekte einer Präsenz-Kommunikation mit digitalen Formaten intelligent verknüpft werden. Auf der Grundlage bisheriger Erfahrungen hat das IZT mit unterschiedlichen zukunftsorientierten und kreativen Veranstaltungsformaten experimentiert und ein eigenes Format entwickelt bzw. ein bestehendes entsprechend adaptiert.

Hybride Formate für Wissenschaftskommunikation: „Berliner Zukünfte entdecken“

In der ersten Umsetzungsphase des neuen hybriden Kommunikationsformats „Berliner Zukünfte entdecken“ unternahmen im Jahr 2022 kleine Teams aus Juniorwissenschaftler*innen, Studierende und (Schüler-)Praktikanten ausgehend von Zukunftsbildern des Berliner Doms (datiert um 1900), des Platzes der Vereinten Nationen ehem. Leninplatz (60er Jahre) sowie des Hackeschen Marktes (2021) inhaltlich fokussierte Erkundungstouren. Ziel war die Entwicklung möglicher (neuer) Zukunftsbilder direkt vor Ort. Die Teams suchten unabhängig voneinander die entsprechenden Orte auf und fotografierten diese – inspiriert von den bestehenden Zukunftsbildern – möglichst aus der gleichen Perspektive mit Hilfe eines Messengers und skizzierten ihre Ideen direkt in die Fotos. Diese wurden in einem nächsten Schritt konkretisiert und weiter aufbereitet. Im Rahmen des IZT-Zukunftstages wurden die Erfahrungen und Ergebnisse mit den Wissenschaftler*innen und Gesellschaftern des IZT diskutiert. Dabei wurde insbesondere der Bedarf eines digitalen Netzwerks von Expert*innen identifiziert, dass während der „Ortsbegehung“ zur Verfügung steht und bei Fragen bspw. zur Machbarkeit oder Rahmenbedingungen über den Messenger direkt kontaktiert werden kann. In einer weiteren Phase sollen diese Ergebnisse aufgegriffen und weiterentwickelt werden.

Hybride Formate IZT-Reihe „Lunchtalk“

Die neue hybride Form der Wissenschaftskommunikations-Reihe „IZT-Lunchtalks“ ermöglichte zum einen ein deutlich breiteres Spektrum an Themen und zum anderen den direkten intensiven forschungsfeldübergreifenden Austausch der IZT-Mitarbeitenden im Kontext eines gemeinsamen zukunftsorientierten „Big Pictures“. Die generierten internen und externen Impulse wurden direkt von den Teams der verschiedenen Forschungsfelder aufgegriffen, intensiv diskutiert, reflektiert und unmittelbar für die wissenschaftliche Arbeite produktiv gemacht. Zu den Themen zählten insbesondere „Die Macht der Plattformen“ (Michael Seemann), „Zukunft und Demokratie“ (Paulina Fröhlich), „Science-Fiction & Transmedia Storytelling“ (Dan Hassler-Forest), „Zukunft und Migration“ (Felicitas Hillmann) , „Zukunft und Geopolitik“ (Ralph Thiele).