Vor dem Hintergrund der BMBF-Förderaktivitäten „Forschung für eine nachhaltige Waldwirtschaft“ thematisierte das Projekt Zukunft der Wald- und Landnutzung im Jahr 2100 im Spannungsfeld zwischen Globalisierung, nationalem Handeln und Regionalisierung. Unter Bezug auf ausgewählte Problemfelder, die in ihrer Entwicklungsdynamik von zentraler Bedeutung für die Zukunft von Wald sind, wurden policy-orientierte Szenarien und Handlungsoptionen erstellt und in einen öffentlichen Diskurs überführt. Damit sollte dem Defizit begegnet werden, dass in Deutschland eine Auseinandersetzung mit der Zukunft des Waldes und seiner Nutzung bisher nur partiell und nicht integrativ erfolgte. Das Projekt untersuchte Veränderungsprozesse der Wald- und Landnutzung aus gesellschaftlicher Perspektive mit einem Zeithorizont bis 2100. Es verknüpfte die Entwicklungsdynamiken mit gesellschaftlichen und normativen Grundhaltungen und Governancefragen. Dabei zielte es auf die Frage, welche neuen sozialen und politischen Handlungsräume und Entwicklungschancen sich langfristig eröffnen, und wie diese durch Weichenstellungen erfolgreich gestaltet werden können.

Auf der analytischen Ebene rückt das Projekt derzeit erkennbare zentrale, zukunftsrelevante Problemfelder und Veränderungspotentiale in den Mittelpunkt:

  • Zukunftsfaktor: Globalisierung – Weltmärkte im Umbruch, Markt und Governance
  • Zukunftsfaktor: Klimawandel – Entwicklung von Wäldern und Landschaften angesichts von Risiken und Unsicherheiten
  • Zukunftsfaktor: Demographischer Wandel – schrumpfende/wachsende Regionen, Besitzverhältnisse und Landnutzungsstrukturen
  • Zukunftsfaktor Holznutzung: Energetische sowie stoffliche Nutzung von Holz, Versorgungssicherheit und Neue Technologien, Flächennutzung und Landnutzungskonkurrenz
  • Zukunftsfaktor: Nachhaltige Arbeitskultur, regionale Ökonomie, regionale Innovationsfähigkeit
  • Zukunftsfaktor: Gesellschaftlicher und kultureller Wertewandel, gesellschaftliche Anforderungen an Waldfunktionen

Um Dynamiken, Interdependenzen und Trends in ihrer Zusammenschau transparent und diskussionsfähig zu machen, nutzte das Projekt die Szenario-Technik als Integrationsinstrument. Das Projekt lieferte keine Prognosen im traditionellen Sinne. Mit Hilfe von Szenarien unterschiedlicher Reichweite (2020, 2050, 2100) und unterschiedlicher Randbedingungen lieferte es Grundlagen zur Entwicklung gesellschaftlicher Visionen und Strategieperspektiven, Hinweise auf Wege, Handlungskorridore und Handlungsoptionen für heutige Akteure zur sozialen und ökologischen Transformation einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Wald- und Landnutzung.

Die Ergebnisse des Projektes wurden partizipativ erarbeitet und über Veranstaltungen und Publikationen der relevanten Fachöffentlichkeit sowie der interessierten allgemeinen Öffentlichkeit bekannt gemacht. Dafür nutzte das Projekt auch innovative Methoden wie scenario writing, die Einbeziehung der jungen Generation im Rahmen einer Jugendkonferenz, durch Organisation von Regionalkonferenzen.