Abstract

Ziel dieses Projekts war es, die enormen Chancen wie auch die Risiken der Digitalisierung des Mobilitätssektors im übergeordneten Zusammenhang der sozialwissenschaftlichen Mobilitätsforschung zu betrachten. Neben einer ersten Bestandsaufnahme, Systematisierung und konzeptionellen Verknüpfung von Wirkprinzipien und Einsatzgebieten digitaler Technologien im Mobilitätsbereich sowie einer Einschätzung ihrer Folgen und Risiken wurde hier insbesondere der These nachgegangen, dass die Digitalisierung ggf. das Potenzial hat, metaphorisch gesprochen, zum Treibstoff der globalisierten Mobilitätswirtschaft des 21. Jahrhunderts zu werden. Mit anderen Worten: Sowohl komplementär als auch substitutiv wirkende Datenströme haben möglicherweise die Wirkmacht, die wenig zukunftsfähigen Mobilitätsformate der fossil-industriellen Phase – hier vor allem die im 20. Jahrhundert entwickelte Abhängigkeit des Transportsektors vom Erdöl – in die ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Systeminnovationen einer dann womöglich solar-digital zu nennenden Phase zu transformieren. Diese zukunftsfähige Option muss im Zusammenhang der ebenfalls nicht unerheblichen ökologischen, politischen, sozialen und ökonomischen Risiken der Digitalisierung – besonders mit Blick auf ihre möglichen verkehrsinduzierenden Wirkungen – betrachtet, bewertet und gestaltet werden. Der begrenzte zeitliche Rahmen dieser Studie lässt allerdings zunächst nur einen explorativen und thesengenerierenden Charakter der Ausarbeitungen und Ableitungen auf sekundäranalytischer Basis zu. Dieser wird mit narrativen Mikroszenarien zu einzelnen Themenfeldern illustriert und vertieft. Im abschließenden Kapitel werden erste Hinweise zum Forschungsbedarf und zu politischen Handlungsoptionen geliefert, die einer weiteren Diskussion und Ausarbeitung bedürfen.

Autor*innen
Rammler, Stephan
Forschungsfelder

Mobilität und Urbanität