Falluntersuchung zur Ressourcenproduktivität von E-Commerce
Abstract
Die vorliegende Literaturstudie strukturiert den Stand des laufenden internationalen Diskurses zu den ökologischen Implikationen des E-Commerce und stellt dar, wie er sich in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur präsentiert. Die ersten sich abzeichnenden ökologischen Wirkungen des Electronic Commerce ergeben ein vielfältiges Bild positiver, neutraler und negativer Umwelteffekte. Die bislang vorliegenden Studien und Einschätzungen zeigen, dass ECommerce per se weder umweltfreundlich noch umweltschädlich ist. Die Umwelteffekte des ECommerce sind also nicht technologieimmanent, sondern hängen von der Gestaltung der Endgeräte und der Netzinfrastruktur, von den Anwendungsformen und von den politischen Rahmenbedingungen ab. Die Kernerkenntnis des vorliegenden Literaturberichtes ist, dass die ökologischen Folgen des E-Commerce keinem Automatismus unterliegen, sondern von politisch und wirtschaftspraktisch beeinflussbaren Variablen abhängen. Umweltentlastungen durch ECommerce sind bisher in der Regel nicht-intendierte zufällige Nebeneffekte, da E-Commerce primär zur Beschleunigung von Geschäftsprozessen und zur Erschließung von Märkten und zur Sicherung von Geschäftsfeldern eingesetzt wird. Der wirtschaftliche und ökologische Bedeutungszuwachs des E-Commerce macht aber für die Zukunft eine gezielte Berücksichtigung von Anforderungen im Rahmen von Unternehmensstrategien und politischen Programmen notwendig. Es geht also darum, die Chancen des E-Commerce für eine Umweltentlastung zu erkennen und nutzbar zu machen. Umgekehrt gilt es, die sich abzeichnenden umweltbelastenden Risiken und Nebenfolgen des E-Commerce in Grenzen zu halten.