Abstract

Die Diskussion über die Globalisierung der Märkte bzw. die Standortdebatte ist angstbesetzt und häufig sachlich irreführend. Die Autoren relativieren existierende Befürchtungen und zeigen, dass die Gestaltungsspielräume durch die verstärkte Arbeitsteilung zwischen ähnlich strukturierten Gesellschaften zunehmen. Sie geben Hinweise darüber, wo die Handlungsspielräume liegen und vermitteln die Überzeugung, dass die arbeitsteilige Vernetzung auch eine gute Grundlage für eine nachhaltig zukunftsverträgliche Entwicklung sein kann. — Globalisierung und Nachhaltigkeit sind zu politisch-alltagsweltlichen Schlagworten aufgestiegen. Die Untersuchung widmet sich daher zunächst der analytischen und empirischen Klärung von Globalisierung auf der einen und Nachhaltigkeit auf der anderen Seite. Anschließend werden die damit verbundenen ökonomischen, sozialen, politischen und ökologischen Vorgänge in Zusammenhang gebracht. Auf dieser Grundlage lässt sich zeigen, dass entgegen des weit verbreiteten „Nichts geht mehr“ sehr wohl Ansatzpunkte für eine nationale Politik der Nachhaltigkeit unter den Bedingungen einer sich globalisierenden Ökonomie bestehen. Eine strategisch gebündelte gesellschaftliche Innovationspolitik könnte in der Lage sein, einerseits bestehende Spielräume der politischen Gestaltung zu nutzen und andererseits überhaupt erst neue Gestaltungsspielräume zu eröffnen. Deutlich wird vor allem auch, dass die ökonomischen Umbrüche einen institutionellen Wandel und neue Regime in der nationalen, vor allem aber in der internationalen Ökonomie erfordern…

Autor*innen
Petschow, Ulrich