Abstract

Der Beitrag geht der Frage nach, ob und inwiefern der teilweise absehbare Wandel zu einer „Industrie 4.0“ auch Potenziale und Chancen in Bezug auf eine nachhaltige Ökonomie mit sich bringen dürfte und in diesem Sinne auch gezielt gestaltet bzw. beeinflusst werden kann. Bislang ist für den Industrie 4.0-Diskurs ein angebotsorientierter Blick aus einer Unternehmens- und Technikperspektive sowie ein „technology push“ kennzeichnend. Nachfrageorientierte Aspekte von Nutzern und Kunden bleiben weitgehend im Hintergrund. Industrie 4.0 folgt einer pfadgebundenen beschleunigten Evolution im Rahmen bestehender Unternehmens-, Produktions- und Konsumlogiken. Die eigentlichen Potenziale für nachhaltiges Wirtschaften werden so nicht ausgeschöpft. Zum Abbau dieses Problems sollte Industrie 4.0 nicht nur auf Produktion und Fertigung fokussiert werden, sondern unternehmensnah auch auf neue Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsprozesse und damit zusammenhängende Ressourcenschonungspotenziale und Qualifizierungsanforderungen ausgerichtet werden. Dabei sind auch potenzielle Rebound-Effekte zu berücksichtigen.

Autor*innen
Göll, Edgar; Behrendt, Siegfried
Forschungsfelder

Ressourcen, Wirtschaften und Resilienz, Technikfolgenabschätzung und Partizipation