Abstract

Angesichts zunehmender Komplexität und Unsicherheit der gesellschaftlichen und natürlichen Rahmenbedingungen, z. B. Globalisierung, Klimawandel, Dynamiken der Energie- und Rohstoffmärkte, sicherheitspolitische Risiken und Konflikte sowie technologische Umbrüche, gilt es mehr denn je, heutige Entscheidungen vorausschauend zu reflektieren und zukunftsfähig auszurichten. Die Arbeit mit Szenarios stellt dabei ein zentrales Werkzeug dar. Die vorliegende Studie gibt einen strukturierten Überblick über die vielfältigen Varianten der Szenario-Methodik einschließlich wichtiger Rand- und Übergangsbereiche zu weiteren Methoden der Zukunftsforschung. Dabei werden anhand dreier idealtypischer Gruppen von Szenariotechniken (Szenarios auf der Basis von Trendextrapolationen, systematisch-formalisierte Szenariotechniken und kreativ-narrative Szenariotechniken) Voraussetzungen und Herkunft, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Stärken und Schwächen erläutert. In Exkursen wird exemplarisch auf hybride Methodenkombinationen und auf Techniken des Szenario-Transfers eingegangen. Auch ein praktischer Kurzleitfaden in Form einer „Checkliste“ ist enthalten, welche es ermöglicht, anhand konkreter Entscheidungsfragen die methodische Ausgestaltung von Vorausschauprojekten zu konkretisieren, d.h. insbesondere zu klären, ob und wie im Rahmen eines solchen Vorhabens Szenario-Arbeit zielführend eingesetzt werden kann.

Autor*innen
Kosow, Hannah; Gaßner, Robert