Mobilität für alle
Abstract
Im Kräftefeld des Zusammenwirkens globaler Megatrends erleben wir gegenwärtig die Neuerfindung der Mobilität. Durch ökologische Risiken, wachsende Raumknappheit und die neuen digitaltechnischen Möglichkeiten entsteht eine rasant marktverändernde Dynamik im Bereich der „neuen Mobilität“. Die dynamische, disruptive, kontingente – und damit für den Standort Deutschland und seine Mobilitätswirtschaft insgesamt riskante – globale Transformation der Mobilität trifft heute in NRW, insbesondere im Ruhrgebiet, auf eine schon länger andauernde regionale Transformationsdynamik und spezifische sozioökonomische Pfadabhängigkeiten, insbesondere von der fossilen Energieversorgungsbranche. des Gerechtigkeitsempfindens der betroffenen Menschen gilt es, aus der „Transformation by disaster“ besser eine „Transformation by design“ zu machen. NRW könnte somit auch zu einem Testfeld und regionalen Innovationslabor für gelin gende Nachhaltigkeitstransformationen überall in Deutschland und Europa werden.1 Der Clou regionaler Betrachtungen und Szenarien liegt in der Unmittelbarkeit, Konkretion und Umsetzbarkeit vor Ort. Proble me, Analyse und Akteure sind ganz nahe in einem quasi nachbarschaftlichen Mindset der Region verbunden. Anders formuliert: Transformation findet vor Ort und in der Region statt. Und zuerst dort kann sie zu neuen partizipativen Arrangements zwischen kommunaler und regionaler Politik und Zivilgesellschaft führen. Unter besonderer Berücksichtigung © IZT / Kerstin Jana Kater Prof. Dr. Stephan Rammler ist wissenschaftlicher Direktor des IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Der Mobilitätsexperte ist Autor der Bücher „Volk ohne Wagen“ und „Schubumkehr“. Seit 2002 hat er eine Professur für Transportation Design & Social Sciences an der HBK Braunschweig inne. Ziel dieses Policy Papers ist es auf dieser Folie, zugespitzte Handlungsempfehlungen für eine sozial gerechte, ökologisch erfolgreiche sowie ökonomisch wirksame und bezahlbare Mobilitätswende in Nordrhein-Westfalen zu entwickeln. Hierzu wird die NRW-spezifische Analyse des regionalen Status quo eingebettet in globale Entwicklungsdynamiken, die heute und in Zukunft starke Auswirkungen auch auf NRW und das Ruhrgebiet haben.