Abstract

Kein System weist gegenwärtig eine größere Wandlungsdynamik als das der Mobilität. Dabei sind insbesondere zwei wesentliche Treiber für die hohe Dynamik und Veränderungsqualität verantwortlich: die Digitalisierung und der Imperativ der Nachhaltigkeit. Die Digitalisierung eröffnet völlig neue Mobilitätsangebote, Geschäftsmodelle und Möglichkeiten des Mobilitätsmanagements. Gleichzeitig liegt in diesen neuen Angeboten ein Potential für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung. In Berlin gibt es mit dem Projekt Jelbi nicht nur das in Europa größte Modell für die Umsetzung eines Mobility as a Service (MaaS) Konzeptes, die Stadt hat ebenso ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele und die ersten Schritte für eine angemessene Digitalisierungsstrategie und DatenRegulierung unternommen. Eine der wichtigsten Herausforderungen in der institutionellen Organisation des digital basierten Mobilitätssystems ist eine erfolgreiche Datengovernance. Wie sollen welche Daten gesammelt, verwaltet und verwendet werden? Wer ist dafür verantwortlich? Wie können Mobilitäts- und Persönlichkeitsdaten der Dateninhaber*innen geschützt und nachhaltig eingesetzt werden? In diesem Hintergrundpapier wird auf der methodischen Grundlage der szenariobasierten Bewertung von datenregulatorischen Idealtypen am Beispiel von Jelbi aufgezeigt, wie sich diese unterschiedlichen Typen für die Praxis von Jelbi und die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen für die Zukunft auswirken. Ausgehend davon werden Policy- Empfehlungen formuliert, die über den Anwendungsfall Jelbi hinausgehen und auf das ganze Berliner Mobilitätssystem bezogen werden.

Autor*innen
Thomas, Dirk; Kollosche; Ingo