Neue Medien und Stadtentwicklung - Virtualisierung und Entstehung neuer Raummuster in der Stadt
Abstract
Als Querschnittstechnologie greifen IuK-Techniken bereits heute in nahezu alle Bereiche der Arbeits- und Lebenswelt ein. Dies gilt vor allem für die Städte als Räume höchster Informationsdichte, Knoten der technischen Vernetzung und als Orte, an denen sich die Anwender der neuen Techniken konzentrieren. Dennoch muss man bei den Zusammenhängen von Technologieentwicklung und Stadtentwicklung wissen, dass man sich einem hoch spekulativen Thema nähert. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat zusammen mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) das Themenfeld „Neue Medien und Stadtentwicklung“ strukturiert und städtebaulich relevante Fragestellungen präzisiert, Beispiele für den Einsatz von neuen IuK-Techniken mit stadtentwicklungspolitischer Relevanz dokumentiert und Empfehlungen für den weiteren Umgang der Städtebaupolitik mit dem Thema erarbeitet. Dazu wurde vorhandenes Material ausgewertet, es wurden Befragungen in Städten, eine Zukunftswerkstatt und eine Expertenanhörung durchgeführt und zahlreiche Einzelgespräche mit Experten geführt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass überschwängliche Erwartungen an die Potenziale der „Neuen Medien“ für die Stadtentwicklung genauso unangebracht sind wie deren Negation. Sie machen misstrauisch gegenüber allzu einfachen Ursache-Wirkungs-Vermutungen, obwohl die gewünschte Zuspitzung der potenziellen Wirkungen auf die Stadtentwicklung auch uns immer wieder dazu verführte, komplexe Zusammenhänge verkürzt darzustellen. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass sich trotz zunehmender räumlicher Flexibilität die Informationsgesellschaft nicht in den „luftleeren Raum“ zurückzieht und ortlos bleibt, sondern im Gegenteil neue Raumkonstellationen prägt, dem materiellen Raum einen virtuellen hinzufügt und beide in komplexe Zusammenhänge stellt
Autor*innen
Floeting, Holger; Oertel, BrittaForschungsfelder
Kommunikation und Öffentlichkeit, Technikfolgenabschätzung und Partizipation