Abstract

Die mobile Kommunikation ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Vor der Jahrhundertwende war das Mobilfunknetz vor allem ein Telefonnetz. Heutzutage ist es ein leistungsfähiges Kommunikationsnetz, das Telefonie und Internet ermöglicht. Fast jeder Deutsche nutzt heutzutage den Mobilfunk. Steigende Bedarfe für noch schnellere Kommunikation führen dazu, dass das Mobilfunknetz immer weiter ausgebaut wird. Doch welche Ressourcen wurden zum Aufbau der Netze benötigt? Wie hoch sind die jährlichen Stoffflüsse für die Instandhaltung? Welche Ressourcen werden für bundesweite Übertragungen mit hoher Bandbreite benötigt? Diese Fragen wurden vom IZT in einem Teilprojekt des Projektes „Materialeffizienz und Ressourcenschonung“ – gefördert vom BMU und koordiniert vom WuppertalInstitut – geklärt. Die Untersuchung erbrachte folgende Ergebnisse: Es gibt eine Parallelität der Infrastrukturen mit funk- und kabelgebundenen Systemen. In diesen Systemen erfolgen zum Einen gleichartige Nutzungen (z.B. surfen über Mobilfunk oder über Kabel), zum Anderen sind sie mehrfach vorhanden (z.B. Telefonieren über GSM oder UMTS). Diese Parallelität führt zu einer Vervielfachung der Infrastrukturmasse. Es fehlt an aussagekräftigen Daten zur Infrastruktur des Mobilfunknetzes. Nur durch eine Vielzahl von Annahmen und Plausibilitätsbetrachtungen ließ sich die Größenordnung der Infrastruktur bestimmen. Die Primärinfrastruktur des Mobilfunks liegt in der Größenordnung von 100.000 bis 140.000 t. Hierbei wurde die Technik für die Funkzellen, die Steuerung der Funkzellen und die Netzwerkssteuerung betrachtet. Die sekundäre Infrastruktur (Kundenbetreuung, Verkaufsstellen, Logistik) wurde nicht einbezogen. Auch der jährliche Materialfluss für die Instandhaltung ist mit ca. 5.000 bis 12.000 t pro Jahr relativ gering. Zwischen 50 und 70 % dieses Stoffflusses wird durch konstruktive und elektronische Bestandteile bestimmt. Allerdings bestehen erhebliche Unsicherheiten in der Nutzungszeit der Infrastrukturbestandteile. Ein deutlicher Ausbau des schnellen UMTS-Netzes um ca. 40% (ca. 14.000 neue Basisstationen, 140 Controllerstationen sowie einigen neuen Steuerzentralen) könnte einen Stofffluss von 13.000 t induzieren.

Autor*innen
Scharp, Michael
Forschungsfelder

Bildung und Digitale Medien