Abstract

Wir leben im Zeitalter der Mobilität. Unterwegssein gehört zum Selbstverständnis des modernen Lebens und ist eine Grundbedingung menschlicher Evolution. Der globale Warentransport gilt als Treiber des wirtschaftlichen Wachstums, Mobilität fördert Vielfalt und Innovation. Allerdings stösst der wachsende Verkehr an Grenzen: In Städten sind die Transportsysteme überlastet, Klimarisiken nehmen zu, genauso wie der Druck auf den hypermobilen Menschen. Der technologische Fortschritt verspricht nun einen Übergang in ein neues Zeitalter einer intelligenten Mobilität, geprägt durch saubere Antriebstechnologien und selbstfahrende Autos, die mehr Effizienz, Sicherheit und Zeit ankündigen. Es gilt also, sich auf die künftigen Rahmenbedingungen dieser neuen, sich transformierenden Transportsysteme vorzubereiten. Aber es müssen auch kritische Fragen gestellt werden. Denn mehr Effizienz führt in erster Linie zu noch mehr Mobilität, was unsere Lebenswelt weiter beansprucht, statt sie zu entlasten. Und es gilt, den Hypes rund um die Mobilitätsrevolution, selbstfahrende Autos und Elektromobilität auf den Grund zu gehen. Verändern die Möglichkeiten neuer Technologien das Mobilsein grundlegend oder sind es am Ende nur Korrekturen des Bestehenden? Tatsache ist: Die Zukunft der Mobilität umfasst weit mehr als die Erneuerung unserer Fahrzeuge. Sie betrifft die Art und Weise, wie wir wohnen, wie wir kommunizieren und verändert letztlich unser Wirtschaftssystem und die gesamte Gesellschaft.

Was also wäre eine wirklich intelligente Vision von Mobilität? Wo braucht es mehr Effizienz und neue Transporttechnologien? Wo sollten wir unser grundsätzliches Verständnis von Mobilität hinterfragen und Immobilität zum eigentlichen Luxus erklären? Und was bedeutet das für die Ziele von Innovation und für die Entwicklung bestehender und neuer Märkte?