Abstract

Die Windenergie an Land ist für das deutsche Energiesystem heute und in Zukunft von elementarer Bedeutung. Dabei wird auf dem Weg zu einer 100 % erneuerbaren Stromversorgung die installierte Windleistung stark ansteigen. Obwohl die erneuerbaren Energien und das Projekt Energiewende auf eine breite Zustimmung innerhalb der Bevölkerung stoßen, sind in vielen Regionen Bürgerbewegungen aktiv, die sich gegen den Zubau weiterer Windkraftanlagen wehren. Eine Orientierungshilfe für die Entscheidungsträger der Energiepolitik stellen die Szenarien aus der Energiesystemmodellierung dar. Die gesellschaftliche Akzeptanz wird in diesen Modellen bisher nicht erfasst. In der vorliegenden Arbeit wird eine Methode entwickelt, die die gesellschaftliche Akzeptanz in Form eines Belastungsgrads in Ausbaupfaden der Windenergie berücksichtigt. Dafür werden das Flächenpotential sowie anlagenscharf das Leistungs- und Ertragspotential der Windenergie an Land ermittelt. Dieses beträgt 27.244 km2 bzw. 618 GW und 1.423 TWh. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wird in drei Szenarien der Ausbau der installierten Leistungen auf Landkreisebene bis zum Jahr 2050 unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Akzeptanz modelliert. Die Ergebnisse zeigen auf, dass der Belastungsgrad durch eine Umverteilung der installierten Leistungen reduziert werden kann.

Autor*innen
Christ, Marion; Soethe, Martin; Degel, Melanie